Ich brauche ein Warum, eine Motivation, einen Sinn.

Hallo da draußen in der Welt!

Wenn mir jemand - selbst wenn er einen guten Grund hat z.B. ein Arzt - sagt, was ich tun soll, ohne mir zu erklären, wofür das gut ist, dann halte ich das nicht auf Dauer durch. Ich bin kein Lemming, der ohne Widerspruch einem Aufruf oder einem Befehl folgt. Das funktioniert bei mir nicht. Im Gegenteil, mein Trotz springt an und der sagt: "Nö!"

Ich brauche die Antwort auf: "Warum sollte ich das tun?"

Ich muss begreifen, was ich davon habe, wenn ich meine eingefahrenen Muster, mein gewohntes Verhalten verändere. Denn Veränderung kostet Kraft. Um die bei der Veränderung entstehenden Einschränkungen und Konsequenzen hinzunehmen und dauerhaft am Ball zu bleiben, brauche ich eine starke Motivation.

Habe ich die Antwort auf das Warum und sehe ich dadurch ein, was ich davon habe, die neuen Schritte zu unternehmen, dann gehe ich auch unbequeme Wege. Das Ziel muss so anziehend sein, dass ich über die Schmerzen der Veränderung hinweg sehe.

So war es auch mit dem Walken. Ich hätte doch all die Jahre zuvor auch walken gehen können. Die Zeit dafür hätte ich mir nehmen können. Habe ich aber nicht. Ich blieb auf meinem Bürostuhl sitzen und arbeitete weiter. Weil es auch so ging. Weil ich keinen Grund hatte, den bequemen Stuhl zu verlassen, mich umzuziehen und in den Park zu gehen. Warum sollte ich, es klappte doch auch so.

Ende des Jahres kamen verschiedene Punkte zusammen, die dann eine Veränderung bewirkten:

Zunächt die Diagnose des Liplymphödems, die mich so geschockt hat. Hier mehr darüber: Diagnose. Kopf hoch. Renovierung. Bewegung. Zahn-OP. Glutenfrei. Zuckerfrei. Ergebnisse (Teil 1)  Die Prognose, lebenslänglich Kompressionsstrümpfe zu tragen, wollte ich nicht auf Dauer stehen lassen. Zu heftig sind die Einschränkungen damit, auch wenn ich lerne, mich damit zu arrangieren. Ich recherchierte und fand raus: Wenn ich muskulöse Beine habe, mich mehr bewege, springt so meine Muskelpumpe an, die Lymphe wird bewegt und die Ödeme in den Beinen werden weniger. Also: Bewegung macht Sinn! Das ist eine Möglichkeit, vielleicht vor der lebenslänglichen Maßnahme der Stützstrümpfe weg zu kommen. Und statt Speck Muskeln an den Beinen hilft auch. Ich hab eine wunderbare Motivation, mich zu bewegen!

Ein anderer Punkt war, dass zu der Zeit mein Vater mehrfach im Krankenhaus gewesen ist. Auch das hat eingewirkt auf mich. Ich erlebte wie es ist, wenn man älter ist und auf einmal auf Hilfe angewiesen, wenn auch nur kurzfristig und man nicht mehr selbst Auto fahren kann. Wie würde es mir gehen, wenn ich meinen Weg gesundheitlich so weiter gehe wie bisher? Wäre jetzt mit 47 Jahren nicht der richtige Zeitpunkt, das Ruder rumzureißen? War das alles zusammen nicht der Weckruf meines Schicksals?

Mit einer Freundin tauschte ich mich aus. Wir haben beide keine Kinder, die sich eines Tages um uns kümmern könnten, wenn wir im Alter mal nicht mehr können. Auch wenn ich das nicht von meinen Kindern erwarten würde, dennoch wäre im Fall der Fälle eine kleine Sicherheit da gewesen, die bei mir aber real einfach nicht da ist. Uns war klar: Wir müssen fit bleiben, um im Alter fit zu sein!

Auch das wirkte auf mich ein.

Dazu die anhaltenden Probleme mit meiner Konzentration. Wenn ich nicht jetzt etwas ändere, wann dann?

Das ist meine Motivation, mich zu bewegen, meine Ernährung genauer unter die Lupe zu nehmen. Leidensdruck und das Verstehen der Notwendigkeit bringen mich in Bewegung. Das ist meine Antwort auf das Warum. Es hat Klick gemacht.

Ein Segen!

So bewege ich mich seit dem nahezu täglich. Es hat viele angenehme Nebenwirkungen: Ich liebe die Zeit in der Natur und blühe auf. Hier ein Blogbeitrag darüber: Ich bin auf dem Weg. Vom Glück draußen zu sein. 

So viel für heute von meinem Weg. Bis bald!

Ihre Anja Kolberg

PS: Übrigens war es auch so mit meinem Einstieg in die Vegane Ernährung. Es braucht eine starke Motivation, so zementfeste Gewohnheiten, die auch noch mit Genuss verbunden sind, zu ändern. Und die habe ich gefunden. Seit 2011 bin ich mit einer kurzen vegetarischen Phase auf dem Weg, mich vegan zu ernähren. Mehr dazu lesen Sie hier: Meine Ethik ... und die Schwierigkeiten danach zu leben 

PPS: Mit der Motivation ist es auch so beim Aquajogging. Erklärt die Trainerin, wofür eine Übung ist, zum Beispiel, dass so die Muskeln im Oberarm gestrafft werden, dann macht das Sinn für mich. Ich will straffere Oberarme und nenne sie die Michele Obama-Übung um Oberarme wie die ehemalige US-Präsidentengattin zu bekommen. Also mache ich die Übung mit Freude und Energie. Das ist eine ganz andere Haltung, als wenn nur jemand sagt: "Wir machen jetzt x und y" und ich denke: "Kein Bock, was macht das für einen Sinn?" Kaum ist der Sinn da - macht Oberarme straff... dehnt den Muskel in der Hüfte, der bei Sitzen verkürzt wird .... - geht die Übung wie von selbst!

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Erstellt durch: Anja Kolberg am Freitag, 19 Mai, 2017
Thema: Blog - 2017, 1. Halbjahr, Blog - Körper & Schmerzen, Blog - Psychologie
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